Warum das Abflachen der Kurve bei Covid-19 nicht grundsätzlich Menschenleben rettet


Es gilt zu unterscheiden zwischen
  • Infektionskrankheiten, die für schwer Vorerkrankte oder sehr alte Menschen lebensgefährlich sind (dazu gehören jede Grippe und diverse grippeähnliche Infektionen)
  • Infektionskrankheiten, die auch gesunde Menschen in Lebensgefahr bringen
Schon sehr frühe Berichte aus China, aber auch Statistiken aus Norditalien legten nahe, das Covid-19 für gesunde Menschen, für die gesunde Bevölkerung, keine signifikante Bedrohung bedeutet.

Somit stellte sich neben der Frage nach den selbstverständlich sofort zu itensivierenden Schutzmassnahmen für die Risikogruppen unmittelbar die Frage nach der Kapazität der regionalen oder natioinalen Gesundheitssysteme. Denn ein Abflachen der Kurve verhindert bei Infektionskrankheiten nicht grundsätzlich die Sterbefälle, sondern verzögert sie durch eine Verlangsamung der Infektionsausbreitung.

Es geht in Ländern mit einem guten Gesundheitssystem also weniger um die Rettung von Leben, als um die Notwendigkeit, die Verbreitung der Infektion in Anbetracht der Kapazität und Qualität des Gesundheitssystems zu verlangsamen.

Die Gesundheitssysteme sind in den verschiedenen Ländern unterschiedlich.
  • Länder  mit geschwächten Finanzen mussten in den vergangenen Jahren oder Jahrzehnten auch beim Gesundheitssystem sparen. Dazu gehören in Europa von den geopolitisch relevanten Ländern mit Sicherheit Italien und Spanien, aber auch Frankreich.
  • Beim Gesundheitssystem in den USA ist bekannt, dass allein schon das Versicherungswesen problematisch ist, weil viele Menschen daran nicht teilhaben. Das verschärft das Risiko bei Epidemien, wo ein frühzeitiger Arztbesuch lebensrettend und unbedingt notwendig ist.
Nun stellen wir rückblickend fest, dass weder in der Schweiz, noch in Deutschland, noch in Österreich das Gesundheitssystem überlastet ist, im Gegenteil. 
Auch in Schweden wurde das Gesundheitssystem nicht vor unlösbare Aufgaben gestellt.

Renommierte Epidemiologen und Virologen hatten ganz deutlich vor einer Überreaktion gewarnt. Nun gibt ihnen der Verlauf der Ereignisse recht. Disziplinierte, weniger drastische Massnahmen zum Schutz der Risikogruppen hätten genügt und genügen auch weiterhin.

Es gibt allerdings keine wirklichen Gewinner in dieser Lage. Sogar Schweden gehört zu den Verlierern. Auch wenn Schweden der eigenen Wirtschaft, den eigenen Unternehmen und Arbeitnehmern keinen unnötigen Schaden verursacht hat, leidet auch dieses Land schon jetzt am Lockdown in den anderen Ländern, und wird entsprechend auch in den kommenden Monaten und Jahren an der globalen ökonomischen Schwächung und gesellschaftlichen Destabilisierung mitleiden.

In Anbetracht der nicht relevanten Gefahr von Covid-19 für die gesunde Bevölkerung ist der in fast allen Nationen verordnete Lockdown unzumutbar und unverantwortbar. Nicht nur bedroht er Millionen von Existenzen, sondern er entbehrt sogar der Wissenschaftlichkeit. Momentan kann die Effektivität des Lockdowns gegen die Verbreitung der Infektion noch nicht einmal nachgewiesen werden. Die wissenschaftliche Auswertung der Zahlen aus Schweden wird dies im Verlauf der nächsten Monate klären. 

Doch was wir heute schon wissen können ist: viele Länder haben mit einer nicht auf Wissenschaft basierten Überreaktion Massnahmen zur Verlangsamung der Verbreitung der Infektion getroffen, die die Kurve deutlich unter die Kapazität ihrer Gesundheitssysteme gedrückt haben
Damit haben sie in erster Linie nicht Menschenleben gerettet, sondern Existenzen zerstört, denn der Virus wird sich, wenn auch langsamer, dennoch weiter verbreiten.

Zudem birgt die Überreaktion bei der Eindämmung der Infektionsverbreitung das Risiko, dass die Immunisierung innerhalb der Bevölkerung unnötig zeitlich verzögert wird, beinhaltend die Gefahr einer zweiten Welle.

Wissenschaftlich fundierte Massnahmen bei Covid-19
  • diszplinierter Schutz der Risikogruppen (Heime, Spitäler, Kliniken, Praxen / alte Menschen, Menschen mit relevanten Vorerkrankungen / Besuche, Personal)
Politische, von vielen Wissenschaftlern mit befürwortete Überreaktionen
  • Schulschliessungen
  • Arbeitsverbote
  • bei Überlastung des Gesundheitssystems: Quarantänisierung von infiziertem nicht erkranktem Personal, um im Gegenzug pensioniertes und damit hoch gefährdetes Personal zu rekrutieren (siehe Ärztesterben in Italien, Stand Anfang April, 51 Todesfälle zwischen 65 und 94 Jahren). 
  • Lockdown


Kommentare

  1. Geben Sie bitte Preis, wer Sie sind!

    Was ist die DSGVO und was verlangt sie?
    Bei der DSGVO handelt es sich um eine EU-Verordnung. Das EU-Recht unterscheidet zwischen Richtlinien und Verordnungen. Richtlinien müssen innerhalb einer vorgegebenen Frist von den einzelnen Mitgliedsstaaten umgesetzt werden. Die Umsetzung kann daher von Land zu Land variieren. Anders ist es bei Verordnungen. Sie wirken direkt und müssen nicht zuvor von den einzelnen Mitgliedsschaden mit Hilfe von entsprechend auszuarbeitenden nationalen Gesetzen an den Mann gebracht werden. So viel dazu. Nach einer Übergangsfrist von 2 Jahren tritt nun am 25.5.2018 die DSGVO (Abkürzung für Datenschutzgrundverordnung) endgültig in Kraft. Sie soll in Zukunft personenbezogene Daten besser schützen. Doch was sind personenbezogene Daten gemäß der DSGVO?

    Laut der Verordnung fallen darunter sämtliche Daten, die sich direkt oder indirekt auf eine natürliche Person beziehen. In erster Linie handelt es sich hierbei um Name, E-Mail- und IP-Adressen. Sobald diese in irgendeinerweise vom Betreiber der Webseite erhoben werden z.B. aufgrund eines Newsletters oder der Kommentarfunktion, fällt dieser unter den Anwendungsbereich der DSGVO. Nachdem ein Blog nun einmal auch der Interaktion lebt und Kommentare ein wichtiger Bestandteil sind, fällt man sehr rasch darunter. Aber auch verschiedene Plugins, Google-Fonts (Schriftarten) usw. können personenbezogene Daten verarbeiten. Man muss sich nun daher mehr Gedanken, um diese Verordnung machen als einem lieb ist.

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